Einmalkatheter: Einsatzgebiete, Aufbau, Vorteile & Nachteile

Einmalkatheter: Einsatzgebiete, Aufbau, Vorteile & Nachteile 

Der intermittierende Selbstkatheterismus (kurz ISK) mit einem Einmalkatheter, also das wiederkehrende Katheterisieren, gehört für viele Männer und Frauen zum Alltag. Es ersetzt das Tragen eines Dauerkatheters, schenkt Mobilität und wird in der Regel selbstständig durchgeführt. Der Katheter wird in die Harnröhre eingeführt und der Urin anschließend, wenn möglich, in die Toilette oder ein Urinal entleert oder in einem Urinbeutel aufgefangen. 

In welchen Fällen Einmalkatheter Anwendung finden, was sie von einem Dauerkatheter unterscheidet sowie die Vor- und Nachteile werden im Folgenden erläutert. Zudem stellen wir die anwenderfreundlichen, hydrophilen Einmalkatheter CARE CATH Liv & Leiv vor, die als Neuentwicklung das Sortiment der GHC ergänzen.

 

 

Zurück zur Übersicht
Einmalkatheter: Produktbild CARE CATH Liv & Leiv

CARE CATH Leiv

Hydrophil beschichteter Einmalkatheter für den Mann (LEIV-H)
Zum Produkt

CARE CATH Liv

Hydrophil beschichteter Einmalkatheter für die Frau (LIV-H)
Zum Produkt

1. Einmalkatheter und Dauerkatheter: Was ist der Unterschied?

Dauerkatheter: Der Katheter leitet, wie es der Name vermuten lässt, dauerhaft oder über einen längeren Zeitraum den Urin aus der Blase ab. Diesen gibt es in zwei Varianten, die sich in der Art des Legens voneinander unterscheiden - den suprapubischen und den transurethralen Blasenkatheter. Letzterer wird durch die Harnröhre gelegt. Der suprapubische Katheter hingegen wird mittels Punktion der Bauchdecke angesetzt. Beide Katheter-Arten verweilen im Patienten und dienen der Dauerableitung für eine vorübergehende oder ständige Ableitung. 

  

Einmalkatheter: Letztere sind Hilfsmittel, die der einmaligen Ableitung des Urins aus der Blase dienen. Die Entleerung erfolgt im Durchschnitt vier bis sechs Mal täglich. Nach der Verwendung werden sie sofort entfernt und kommen anschließend in den Abfall. Die Harnableitung erfolgt transurethral über die Harnröhre oder bei vorliegender Ersatz- oder Neoblase, auch Pouch genannt, über einen entsprechenden Zugang. Moderne Produkte sind bereits mit der notwendigen Beschichtung ausgestattet und für den sofortigen Gebrauch geeignet. Die Verwendung von Einmalkathetern ist, sofern der Patient dazu in der Lage ist, auch mit etwas Übung selbstständig durchführbar. Ohne ein größeres Verletzungsrisiko. Die Anwendenden erhalten so Kontrolle über ihre Blase und damit die Selbstständigkeit in ihrem Leben zurück. 

Einmalkatheter - Stimmungsbild

2. Einsatzgebiete:

Wann kommen Einmalkatheter zum Einsatz? 

Diagnostische Zwecke: Sofern steriler Urin für eine Diagnosestellung erforderlich ist, kann dieser mit Hilfe eines Einmalkatheters entnommen werden.  Therapeutische Zwecke: Meist kommen Einmalkatheter jedoch zum Einsatz, wenn eine Krankheit vorliegt, bei der die Patienten nicht mehr kontrolliert Harn lassen können. Zu diesen Indikationen zur Einmalkatheterisierung zählen unter anderem: 

  • Multiplen-Sklerose 
  • Parkinson 

  • Schlaganfall 

  • Spina bifida 

  • Querschnittslähmung 

  • Harnverhalt z. B. postoperativ nach einer Spinalanästhesie 

  • Ständiger Verbleib von Restharn 

  • Schädel- und Hirnverletzungen 

  • Ersatzblase 

  • Blasenüberaktivität 

3. Nachteile von Einmalkathetern

Einmalkatheter sind ein invasives Medizinprodukt. Das heißt: Die Einhaltung der Anforderungen an die Hygiene vor und während der Anwendung ist sehr wichtig! 

Betroffene sollten nur Einmalkatheterisieren, wenn sie körperlich und geistig dazu in der Lage sind. Dazu zählen vor allen Dingen die Fingerfertigkeit. Die Motivation und ein gewisses Maß an Selbstorganisation sind ebenso notwendig.  

Insgesamt gilt die aseptische intermittierende Katheterisierung (IK) respektive der intermittierende Selbstkatheterisierung (ISK) als eine risikoärmere Möglichkeit im Vergleich zu Dauerkathetern, da es mit dem Einmalkatheterismus zu deutlich weniger Harnwegsinfekten kommt. Daher ist nach medizinisch-pflegerischen Leitlinien der IK dem Dauerkatheterismus vorzuziehen.[1]  

 

Welche Komplikationen können auftreten? 

I. Harnwegsinfektionen (HWI): 

Harnwegsinfektionen treten zwar selten auf, dennoch zählen sie zu den häufigsten Komplikationen. Zu den Symptomen zählen: 

  • Häufiger Harndrang 

  • Schmerzen im Unterleib und während der Blasenentleerung 

  • Starker Harndrang und vermehrtes Wasserlassen 

  • Veränderter Urin: dunkel, trüb, starke Geruchsbildung, Flocken oder Blut 

  • Schwitzen, Fieber und/ oder Unwohlsein 

 

 

Ursache: In der Regel sind Bakterien die Ursache. Es kommen jedoch auch Pilze, Viren oder Parasiten in Frage.  

Vorbeugung: Eine gute Hygiene und absolute Sauberkeit während des Einmalkatheterisierens. Ebenso ist das Material der Wahl entscheidend für die Prophylaxe. So zeigt sich, dass Betroffene bei der Nutzung von hydrophilen Einmalkathetern[2] ein geringeres Risiko von Harnwegsinfekten aufweisen.[3] 

 

II. Harnröhrenverletzungen:  

Auch Verletzungen der Harnröhre können in seltenen Fällen auftreten bei der intermittierenden Katheterisierung. Zu den Symptomen zählen: 

  • Blut im Urin 

  • Das Einführen des Katheters bereitet Probleme 

  • Hämatome 

 

 

Vorbeugung: Eine fundierte Einweisung zur Umsetzung ist Basis für einen sicheren Umgang mit dem Einmalkatheter. Geschultes Fachpersonal steht dabei zur Seite und kann die Anwendung ggf. korrigieren. 

4. Vorteile von Einmalkathetern

  • Geringes Risiko: Im Vergleich zu einem Dauerkatheter treten beim intermittierenden Einmalkatheterismus katheterbedingte Harnwegsinfektionen in einem deutlich geringeren Maße auf. 

  • Unabhängigkeit: In vielen Fällen ist der Einmalkatheterismus selbstständig durchführbar.  

  • Kontrolle: Anwendende sind in der Lage, Harn kontrolliert abzulassen.  

  • Keine soziale Isolation: Das Angewiesensein auf medizinische Hilfsmittel zur Blasenentleerung trägt oftmals zur sozialen Isolation bei. Mit dem intermittierenden Einmalkatheterismus lassen sich die Auswirkungen auf das Alltagsleben stark minimieren und die Freiheit bleibt erhalten. Die Inkontinenz steht außerhäuslichen Aktivitäten, Urlaub sowie Sport nicht im Weg und beeinträchtigt damit nicht das seelische Wohlbefinden.[4]  

  • Vorteile für Blase und Niere: Bei der Anwendung des intermittierenden Selbstkatheterismus arbeiten Blase und Nieren normal weiter. Ohne Gefahr einer Schrumpfblase wie bei einem Dauerkatheter.  

  • Normalität im Bett: Das Sexleben ist weiterhin möglich. Gesteigertes Selbstvertrauen inklusive.  

  • Unsichtbar: Die Umsetzung des ISK erfolgt hinter verschlossenen Türen. Für niemanden von außen sind die Blasenentleerungsstörungen sichtbar. Zudem kommen die modernen Produkte in diskreten, kleinen Umverpackungen, die einfach in der Tasche verschwinden.  

  • Für jedes Alter: Lässt sich unabhängig von der Altersgruppe erlernen, egal ob Senior oder Kind (ab 8 Jahren). 

Einmalkatheter - CARE CATH Liv & Leiv ISK Katheter
ISK Katheter - CARE CATH Liv & Leiv

5. CARE CATH Liv & Leiv Einmalkatheter für den Selbstkatheterismus

Die CARE CATH Liv & Leiv sind moderne Einmalkatheter, die eine sichere und schonende Blasenentleerung ermöglichen. Verschiedene Größen und die optimale Länge erleichtern das Handling. Hergestellt aus DEHP-freiem PVC sind sie steril verpackt und in praktischen Kartonagen zu je 30 Stück erhältlich. 

Die spezielle hydrophile Beschichtung der Oberfläche sorgt für eine ausgezeichnete Gleitfähigkeit und minimiert das Verletzungsrisiko. Abgerundete, feuerpolierte Drainageaugen gewährleisten eine atraumatische Anwendung. 

Sofort gebrauchsfertig: Die hydrophile Beschichtung erleichtert das Einführen, während das Griffstück eine berührungsfreie Anwendung ermöglicht - auch bei eingeschränkter Fingerfertigkeit. 

Eine leichte Konnektion mittels Konus über den Griff erleichtert die Verbindung mit einem Urin-Auffangbeutel oder einer Instillationslösung über einen Trichter.

 

⇒Hier entlang zur Musterbestellung GHC CARE CATH Liv & Leiv ISK Katheter

6. Fazit:

Was gilt es zu beachten und wie oft sind Urinbeutel zu wechseln?

  • Die intermittierende Selbstkatheterisierung (ISK) gewährleistet eine kontrollierte Entleerung der Harnblase, Unabhängigkeit und Mobilität 

  • Potenzielle Nachteile: Invasiver Charakter, mögliche Komplikationen wie Harnwegsinfektionen 

  • Vorteile überwiegen: Geringeres Infektionsrisiko im Vergleich zu Dauerkathetern, Erhalt der Lebensqualität und Normalität im Alltag 

  • Moderne Einmalkatheter wie CARE CATH Liv & Leiv bieten zusätzlichen Komfort und Sicherheit durch ausgezeichnete Gleitfähigkeit, atraumatische Anwendung und sofortige Einsatzbereitschaft.

Quellen:

[1] https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Kommission/Downloads/CAUTI_2015.pdf?__blob=publicationFile 

[2] Hydrophile Katheter besitzen eine Spezialschicht. Letztere wird durch Wasser aktiviert und bildet gemeinsam eine Gelschicht. 

[3] Chartier-Kastler E, Chapple C, Schurch B, Saad M. A Real-world Data Analysis of Intermittent Catheterization, Showing the Impact of Prelubricated Versus Hydrophilic Catheter Use on the Occurrence of Symptoms Suggestive of Urinary Tract Infections. Eur Urol Open Sci. 2022 Mar 4;38:79-87. 

[4] Deutsche Kontinenz Gesellschaft, „Harn und Stuhlinkontinenz“, 2018. 

Newsletter